Ein deutscher Urlauber ist am Freitag (17.1.) vom Oberlandesgericht Palma zu sechs Jahren Haft und Zahlung eines Schmerzengeldes von 6.000 Euro wegen Vergewaltigung und Körperverletzung verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 24-Jährige im Juni 2013 einen Transvestiten zunächst zu Geschlechtsverkehr zwang und später misshandelte.

Zu dem Übergriff war es im Morgengrauen des 21. Juni auf einem brachliegenden Gelände der Playa de Palma gekommen. Der deutsche Urlauber ließ sich auf ein Angebot für oralen Geschlechstverkehr für 30 Euro ein. Laut Urteil gab er sich damit aber nicht zufrieden und zwang sein Opfer zum analen Geschlechtsverkehr.

Der 24-Jährige bemerkte erst später, dass es sich um einen Mann handelte. Der Transvestitit gab ihm sein Geld zurück, doch der Deutsche kehrte noch einmal zurück, schlug ihm nach einem Wortwechsel mit der Faust ins Gesicht und bespuckte ihn. Zwei Polizisten, die in der Nähe auf Patrouille waren, wurden auf den Übergriff aufmerksam und nahmen den Deutschen fest.

Der Angeklagte hatte in seiner Aussage diesen Tathergang bestritten. Laut seiner Darstellung hatte er 30 Euro für 20 Minuten Sex bezahlt. Zu einer Vergewaltigung sei es nicht gekommen. Er sei zwar später zurückgekehrt, aber nur, um zu fragen, ob der Transvestit eine Geschlechtskrankheit habe. Als dieser mit einem Anruf bei der Polizei drohte, sei eine Ohrfeige gefallen.

Die Staatsanwaltschaft hatte acht Jahre Haft sowie ein Schmerzensgeld in Höhe von 30.000 Euro gefordert.

An der Playa de Palma kommt es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen. Hoteliers und Anwohner klagen schon seit Jahren über unhaltbare Zustände. Die oft stark alkoholisierten Urlauber werden immer wieder von Prostituierten angesprochen oder auch von Kleinkriminellen ausgeraubt.