Sie sagte rund sieben Stunden aus, und es scheint dabei wenig Überraschungen gegeben zu haben. Ersten Berichten zufolge hat die spanische Königstochter Cristina in ihrer Vernehmung am Samstag (8.2.) jegliche Kenntnis über die Details der Geschäftspraktiken ihres Mannes, Iñaki Urdangarin, abgestritten. Die Infantin war als Beschuldigte vorgeladen, Untersuchungsrichter José Castro sieht Anhaltspunkte für Steuerbetrug und Geldwäsche.

Zusammen mit einem Geschäftspartner hatte Urdangarin für die Organisation diverser obskurer Tagungen und Marketingmaßnahmen zwischen 2004 und 2007 rund 6 Millionen Euro von den öffentlichen Verwaltungen auf den Balearen und in der Region Valencia eingenommen. Verrechnet wurden sie über eine gemeinnützige Stiftung namens Nóos. Ein Teil dieses Geldes floss dann in die auf seine Frau und ihn eingetragene Gesellschaft Aizoon und wurde für private Ausgaben genutzt. Cristina zahlte damit unter anderem Kindergeburtstage.

Bei den Vorwürfen gegen die Infantin geht es im Kern darum, ob sie als Mitgesellschafterin von den dubiosen Geschäftspraktiken ihrers ebenfalls beschuldigten Gatten wusste und dafür haftbar gemacht werden kann. Laut einem Anwalt der Nebenkläger antwortete die Königstochter auf die meisten Fragen mit "ich weiß nicht", "daran kann ich mich nicht erinnern" oder "ich vertraute ganz auf meinen Mann". Sie habe allenfalls auf 15 der insgesamt rund 400 Fragen von Castro geantwortet.