Die balearische Landesregierung macht offenbar ernst mit ihren Drohungen, die Ferienvermietung auf Mallorca strenger zu kontrollieren. So wurden im vergangenen Jahr 417 Wohnungen auf den Balearen von den Inspektoren des balearischen Tourismusministeriums aufgesucht, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" mit Verweis auf interne Unterlagen des Ministeriums berichtet. Im Jahr davor waren es noch 55 gewesen.

Geändert hat sich zudem der Schwerpunkt der Tätigkeit der Inspektoren, die für sämtliche touristische Einrichtungen zuständig sind. Machten vorher die Ferienapartments nur 22 Prozent aller Inspektionen aus, sind es inzwischen fast 50 Prozent. Zudem werden die Inspektoren laut dem "Diario de Mallorca" inzwischen auch ohne vorherige Anzeige tätig, wenn sie in internationalen Buchungsportalen auf verdächtige Wohnungen aufmerksam würden.

Hintergrund der verstärkten Inspektionen ist das im vergangenen Jahr in Kraft getretene spanische Mietgesetz. Es überlässt es erstmals den Regionen, die touristische Vermietung zu regeln. Die balearische Landesregierung erlaubt diese aber nur unter strengen Auflagen, etwa im Fall von Einfamilienhäusern oder Einliegerwohnungen. Besitzer von Apartments, die an Urlauber vermieten, dürfen offiziell keine Ferienvermietung betreiben. Laut dem balearischen Tourismusrahmengesetz sind touristische Dienstleistung und Vermarktung in diesem Fall verboten.