Der Oberste Spanische Gerichtshof hat eine Gefängnisstrafe von sechs Jahren für die frühere Präsidentin des Inselrats und des Balearen-Parlaments, Maria Antònia Munar, bestätigt. Die Richter sehen es in ihrer Entscheidung vom Montag (26.5.) als erwiesen an, dass sich die Politikerin, die früher als mächtigste Frau auf Mallorca galt, im Fall Can Domenge der ihr vorgeworfenen Korruptionsdelikte schuldig gemacht hat. Munar muss zudem den Inselrat Entschädigungszahlungen in Höhe von 3,4 Millionen Euro leisten.

Munar war im Juli 2012 unter anderem wegen Amtsmissbrauch und Betrug verurteilt worden, die Verurteilte hatte aber Berufung eingelegt. In dem Fall geht es um die öffentliche Ausschreibung für den Bau einer gleichnamigen Luxussiedlung in Palma, die laut dem Urteil manipuliert wurde. So erhielt eine Firma den Zuschlag für das Projekt, die 30 Millionen Euro geboten hatte - nur halb so viel wie ein weiterer Bewerber.

Die Ex-Politikerin, die lange Jahre der inzwischen wegen Korruptionsskandalen aufgelösten Regionalpartei Unió Mallorquina (UM) vorgesessen hatte, verbu?ßt bereits eine fu?nfeinhalbja?hrige Haftstrafe wegen Veruntreuung von Steuergeldern und Amtsmissbrauch im Fall Maquillaje (Schminke). Zudem stehen weitere Korruptionsverfahren aus.