Einen Tag nach Inkrafttreten der so genannten Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben in Palma de Mallorca hat sich die Polizei am Dienstag (17.6.) zurückhaltend gegeben. Wie gehabt wurde an der Playa de Palma aus Eimern Alkohol getrunken, Glasflaschen lagen verstreut auf dem Sand, afrikanische Händler boten illegale Ware feil und ostasiatische Masseurinnen ihre Dienste. Zudem wurde vielerorts aus Ghetto-Blastern laute Musik gehört. Zwar waren zahlreiche Wagen von Ortspolizei, Nationalpolizei und Guardia Civil vor Ort, die Beamten verließen diese jedoch nicht und ließen die meist jungen Touristen gewähren.

Zuvor hatte es geheißen, man konzentriere sich ab sofort in erster Linie auf Prostituierte, Freier, den illegalen Straßenverkauf, Hütchenspieler und öffentliche Besäufnisse (Übersicht: Das ist erlaubt, das ist verboten). Die Verordnung, die in bundesdeutschen Medien hohe Wellen geschlagen hatte, war vor einem Monat beschlossen worden.

Die Ortspolizei von Palma teilte unterdessen mit, ihre Personalstärke angesichts der Hochsaison auf 185 Beamte aufgestockt zu haben. Bürgermeister Mateu Isern (Volkspartei, PP) sagte, dass das Personalproblem zwischen 3 Uhr nachts und 7 Uhr morgens inzwischen gelöst worden sei. Jetzt verfüge man auch in diesem Zeitraum über genügend Leute.