Rund drei Monate nach Inkrafttreten der "Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben" an der Playa de Palma auf Mallorca hat die Stadtverwaltung eine positive Bilanz gezogen. Trinkgelage mit Sangría-Eimern gehörten weitgehend der Vergangenheit an, auch die Hütchenspieler seien zurückgedrängt worden, so Álvaro Gijón, Stadtrat für Tourismus, auf einer Pressekonferenz am Montag (22.9.). Fliegende Händler seien zwar weiterhin präsent, böten aber in Folge der stärkeren Polizeikontrollen weniger Waren an. Derzeit konzentriere man sich darauf, die Lager der Händler an der Playa auszumachen, wo die Ware dann umgehend eingezogen werde.

Download: Offizielle Info-Broschüre

Die Urlauber hätten sich sehr kooperativ gezeigt, Geldbußen seien anstandslos gezahlt worden, insgesamt nahm die Stadt durch die Ahndung von Verstößen gegen die Verordnung rund 18.000 Euro ein. Nach Einschätzung von Gijón wissen fast alle Touristen über die Anstandsregeln bescheid, wozu gerade auch die Boulevardmedien in Deutschland beigetragen hätten.

Die Bilanz im einzelnen:

- 217 Bescheide gegen Hütchenspieler

- 286 Bescheide wegen Alkoholkonsum

- 688 Bescheide gegen fliegende Händler

- 574 Bescheide wegen Verkauf von Essen und Getränken am Strand

- 538 Bescheide gegen Masseurinnen

- 20 Bescheide wegen Pinkeln in der Öffentlichkeit

- 18 Bescheide wegen lauter Musikgeräte

- 99 Bescheide wegen Benutzung von Glasflaschen am Strand

Gijón verwies darauf, dass man im Vorfeld das Informatiksystem modernisiert habe, um die Geldbußen zügig und vor Ort einzutreiben. Die Zahl der Patrouillen, mit denen die Ortspolizei die Einhaltung der Benimmregeln kontrollierte, gab der Stadtrat mit 22 an, darüber hinaus fanden vier weitere in Zusammenarbeit mit der Nationalpolizei statt.