Die balearische Landesregierung muss das Drei-Sprachen-Modell (TIL) an den öffentlichen Schulen auf Mallorca sofort stoppen. Das haben die Richter am Montag (29.9.) klargestellt, nachdem sie bereits in der vergangenen Woche eine Verordnung der Landesregierung, die die Einführung des TIL regelt, für nichtig erklärt hatten. Auch wenn die regierende Volkspartei (PP) Einspruch einlege, müsse sie das Urteil umsetzen, so die Richter.

Die neue Bildungsministerin Núria Riera (PP) hatte bislang argumentiert, dass das Drei-Sprachen-Modell weiterhin angewendet werde, den Schulen aber zuletzt Spielraum eingeräumt. Riera hatte am Freitag vergangener Woche die bisherige Bildungsministerin Joana Maria Camps abgelöst.

Die Vereinigung der Lehrer forderte unterdessen bei einer Podiumsdiskussion im Club Diario de Mallorca am Montag (29.9.), noch vor den Wahlen im kommenden Jahr einen parteiübergreifenden Konsens im Bildungsbereich zu suchen, um in der kommenden Legislaturperiode neue Konflikte zu vermeiden. Die Veranstaltung fand anlässlich des Jahrestags der großen Demonstration statt, bei der am 29. September 2013 mehr als 100.000 Personen aus Protest gegen den TIL in Palma de Mallorca auf die Straße gegangen waren.

Während die Landesregierung bislang an der Einführung des Drei-Sprachen-Modells festhielt, starteten die Lehrergewerkschaften immer neue Aktionen, um die Zurückdrängung des Katalanischen an den Schulen zu verhindern und auf die Improvisation bei der Einführung hinzuweisen. Das Gesetz sieht vor, dass zu gleichen Teilen auf Katalanisch, Spanisch und Englisch unterrichtet werden muss.