Fast 15 Monate nach der Großrazzia gegen die Hells Angels, bei der auf Mallorca im Juli 2013 mehr als 20 Verdächtige festgenommen wurden, sitzen nach Angaben des spanischen Gerichtshofs in Madrid derzeit nur mehr drei Männer in Untersuchungshaft. Darunter auch Rockerboss Frank Hanebuth, der vor rund einem Jahr vom Gefängnis in Palma nach Cádiz verlegt worden war.

Bei den beiden anderen Noch-Insassen handelt es sich offenbar um den Deutsch-Marokkaner Khalil Youssafi, der auf Mallorca als rechte Hand Hanebuths galt, und Paul E., auch bekannt als Thrombose-Paul, auf dessen Finca in Lloret de Vistalegre damals er selbst und auch der Rockerchef von der Polizei aufgespürt worden waren.

Die restlichen Verdächtigen, darunter etwa Khalils Bruder oder der Hannoveraner Bordellchef namens "Kirsche", sind in den vergangenen Monaten nach und nach freigekommen. Teils hätten sie eine Kaution hinterlegen müssen, teils nicht, sagte ein Gerichtssprecher gegenüber der MZ. Ein Großteil der Verdächtigen dürfe außerdem nach wie vor das Land nicht verlassen.

In den kommenden Wochen soll der Abschlussbericht der Ermittlungsrichter veröffentlicht werden, heißt es. Daraus wird, so hoffen unter anderem die Anwälte der Festgenommenen, endlich hervorgehen, welche Vorwürfe genau gegen die Hells Angels erhoben werden.