Nur rund 300 Personen haben sich an einer erneuten Demonstration auf Mallorca gegen die Pläne zur Erdgas- und Ölsuche vor der balearischen Küste beteiligt. Die Teilnehmer zogen am Samstag (25.10.) in einem Protestzug von der Plaça d'Espanya zum Borne-Boulevard, wo ein Manifest verlesen wurde. Gleichzeitig fanden Demonstrationen auf Ibiza und Menorca statt.

Die geringe Beteiligung wird unter anderem mit dem schönen Wetter sowie den gleichzeitig stattgefundenen Fußballspielen von Real Mallorca und Madrid-Barcelona erklärt.

Die Initiatoren verwiesen darauf, dass die Zentralregierung kurzfristig die Öl- und Erdgassuche im Golf von Valencia genehmigen könnte, rund 40 Kilometer vor der Küste von Ibiza. Denkbar sei jedoch auch, dass der ausschlaggebende Bericht des spanischen Umweltministeriums bis nach den Wahlen im kommenden Jahr hinausgezögert werde, um die Wahlaussichten der regierenden Volkspartei (PP) nicht zu schmälern, so Sprecherin Inés Santiago.

Vertreteten waren mehrere EU-Abgeordnete sowie Repräsentanten der linken Oppositionsparteien im Balearen-Parlament.Sozialistensprecherin Francina Armengol kritisierte, dass die PP auf Mallorca zwar die Pläne zur Ölsuche kritisiere, aber die Parteiführung in Madrid weiterhin daran festhalte. Zudem sei kein Vertreter der PP bei der Demonstration erschienen.

Biel Barceló vom Linsparteienbündnis Més per Mallorca argumentierte zudem, dass die Einnahmen aus der geplanten Ölförderung in keiner Weise Mallorca zugute kämen, die Insel jedoch die Risiken und den Imageschaden tragen müsste. Die Protestbewegung Balears diu NO wird inzwischen von 75 EU-Abgeordneten und 33 politischen Gruppierungen unterstützt.