Rückschlag für das umstrittene Drei-Sprachen-Modell (TIL) an den öffentlichen Schulen auf Mallorca: Das balearische Oberlandesgericht hat eine Verordnung, mit der die Einführung geregelt worden war, am Dienstag (23.9.) für nichtig erklärt. Die Landesregierung habe es neben weiteren Verfahrensfehlern versäumt, wie vorgeschrieben die Balearen-Universität zu konsultieren. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, es gilt als sicher, das die Landesregierung Einspruch erheben wird.

Der TIL werde vorerst wie gehabt an den Schulen angewandt, so die balearische Bildungsministerin Joana Maria Camps. Die Rechtsabteilung prüfe derzeit, wie man vorgehen werde. Rücktrittsforderungen von Opposition und Lehrer-Gewerkschaften begegnete Camps mit dem Argument, dass sie zum Zeitpunkt der Einführung des TIL noch nicht Ministerin gewesen sei.

Das Drei-Sprachen-Modell war vor einem Jahr eingeführt worden. Es sieht vor, dass zu gleichen Teilen auf Spanisch, Katalanisch und Englisch unterrichtet wird. Die Gewerkschaften kritisieren, dass die Einführung unzureichend vorbereitet worden sei und Katalanisch als Unterrichtssprache zurückgedrängt werde.

Nach zahlreichen Protestaktionen im vergangenen Jahr wurde auch wieder in der vergangenen Woche an den Schulen gestreikt, es beteiligten sich jedoch weniger Lehrer als bei früheren Ausständen.