30 Prozent der Bewohner von Mallorca und der anderen Balearen-Inseln sind von sozialer Ausgrenzung betroffen, weitere 40 Prozent von ihr bedroht. Zu diesem Ergebnis ist die Cáritas in einer neuen Studie gekommen, die am Dienstag (11.11.) vorgestellt wurde. Durch die Krise haben sich demnach die sozialen Ungleichheiten in der Gesellschaft massiv verschärft.

Die Situation auf den Balearen ist gravierender als in anderen Regionen Spaniens. Während landesweit mehr als 34 Prozent der Bevölkerung nicht von Armut betroffen sind - im Jahr 2007 vor Ausbruch der Krise waren es noch mehr als die Hälfte -, liegt dieser Anteil auf den Balearen bei 30,6 Prozent. Zu erklären sei dies durch die schwächer ausgebildete familäre Bande, was unter anderem auf die höhere Zahl von Immigranten zurückzuführen sei. So liegt der Anteil der Haushalte auf den Inseln, die auf Rückhalt durch Familie und Freunde zurückgreifen können, bei 45,8 Prozent. Das sind 14 Prozentpunkte weniger als vor sieben Jahren.

Die Cáritas warnte davor, allzu große Hoffnungen in den Wirtschaftsaufschwung zu setzen: Viele neue Jobs seien befristet und änderten in Folge der prekären Vergütung wenig an der Armutssituation. Bei den vorgelegten Zahlen handelt es sich nach Angaben von Cáritas um die größte regierungsunabhängige Studie in Spanien.