Gegenwind für das Vorhaben des schottischen Mineralölkonzerns Cairn Energy, der im Golf von Valencia rund 40 Kilometer vor der Küste von Ibiza nach Erdöl suchen will: Die Fachabteilung für Nachhaltigkeit an der Küste und im Meer, die dem spanischen Umweltministerium unterstellt ist, hat ein Gutachten veröffentlicht, das sich eindeutig gegen die geplanten seismologischen Untersuchungen ausspricht. Dabei würden von einem Boot aus sogenannte Airguns in Richtung Meeresboden gefeuert, um diesen wie beim Ultraschall nach Erdöl- und Erdgasvorkommen zu durchleuchten.

Die Sachverständigen argumentieren, dass die lärmintensiven Arbeiten zahlreiche geschützte Tierarten, vor allem Meeressäuger wie Wale und Delfine, aber auch Meeresschildkröten, die zwischen Ibiza und der valencianischen Küste heimisch sind, schädigen könnten. Das Gutachten wird in den Bericht über die Umweltfolgen der seismologischen Untersuchungen einbezogen, an dem derzeit eine andere Fachabteilung des Umweltministeriums arbeitet und der eigentlich im Dezember veröffentlicht werden sollte. Die Initiative "Alianza Mar Blava", in der sich Gemeinden, Vereine, NGOs, Umweltschützer und Vertreter der Tourismusbranche auch auf Mallorca gegen die Erdölsuche zusammengeschlossen haben, sind allerdings schon jetzt überzeugt, dass das abschließende Urteil nun negativ ausfallen muss.

Laut "Alianza Mar Blava" wurde das Gutachten im Auftrag der Abteilung für Industrie und Energie der Vertretung der Madrider Zentralregierung in Valencia erstellt. Das Ergebniss soll nun auch Cairn Energy mitgeteilt werden, damit das Unternehmen Stellung beziehen kann, heißt es.