Der spanische Gerichtshof hat sechs Motorräder der Hells Angels, die bei einer Großrazzia auf Mallorca im Juli 2013 sichergestellt worden waren, versteigern lassen. Das hat die Nachrichtenagentur Efe am Sonntag (21.12.) vermeldet. Der Wert sei mit 50.152 Euro ermittelt worden.

Bereits im Sommer waren mehrere bei der Operation "Casablanca" beschlagnahmte Fahrzeuge der Polizei zur Nutzung überlassen worden.

Bei den jetzt versteigerten Maschinen handelt es sich laut Efe um vier Harley Davidson, eine Yamaha Royal Star und eine MV Agusta, die zwischen 2001 und 2011 zugelassen worden waren. Eine weitere Harley Davidson im Wert von 12.480 Euro sei letztendlich nicht versteigert worden, da der vermeintliche Besitzer bei Gericht Widerspruch eingelegt hatte, teilte ein Gerichtssprecher mit.

Die Versteigerung fand zeitgleich in Madrid und in Palma de Mallorca statt, wo die Motorräder auch deponiert sind. Die Teilnahme war vor Ort oder per Internet möglich. Der Erlös soll für mögliche Strafzahlungen der - noch nicht verurteilten Hells Angels - verwendet werden.

Festgelegt können die allerdings erst beim Prozess werden, auf den die seit inzwischen eineinhalb Jahren in Untersuchungshaft sitzenden Rocker weiterhin warten. Bislang wurde noch nicht einmal der Abschlussbericht der Ermittler veröffentlicht, aus dem, so die Hoffnung der Hells Angels-Anwälte, hervorgehen sollte, was den Festgenommenen tatsächlich zur Last gelegt wird. Mit dem Bericht sei in den kommenden Wochen zu rechnen, so der Gerichtssprecher.

Von den mehr als 20 gefassten Verdächtigen saßen zuletzt noch drei Männer in Untersuchungshaft, darunter Rockerboss Frank Hanebuth, der vor mehr als einem Jahr vom Gefängnis in Palma nach Cádiz verlegt worden war. Die weiteren Verdächtigen kamen zwischenzeitlich zum Teil auf Kaution und unter Auflagen frei.