Die Situation des Katalanischen auf Mallorca ist durchwachsen - zu diesem Schluss kommt Xarxa Cruscat, eine Gruppe von Forschern, die regelmäßig die Situation der Sprache in Katalonien, auf den Balearen und in anderen Regionen untersucht, wo sie gesprochen wird.

Die Forscher bemängeln in ihrem Bericht zu häufige Wechsel in der Sprachpolitik der Inseln, die sie mit einer "Achterbahn" vergleichen. Vor allem die von der Partido Popular eingeführten Änderungen bezüglich der Sprachanforderungen für Beamte und Angestellte des Öffentlichen Dienstes wird kritisiert, es handle sich dabei um einen "beispielslosen Angriff" auf die zweite offizielle Inselsprache. Auch der mit dem TIL einhergehende Wechsel zum dreisprachigen Unterricht an den Schulen gehe zu Lasten des Katalanischen.

Positiv bewerten die Experten, dass die Zahl der Katalanisch sprechenden Balearenbewohner in den vergangenen 25 Jahren um 40 Prozent gestiegen ist - heute sind 617.000 Insulaner in der Lage, sich auf Katalanisch zu verständigen, 1986 waren es noch 440.000. Dies sei vor allem dem Schulunterricht auf Katalanisch zu verdanken. 1986 hätten gerade einmal 8 Prozent der Insulaner die Sprache in der Schule erlernt, heute seien es 40 Prozent.

Miquel Àngel Pradilla, Direktor von Xarxa Cruscat, betonte, dass Katalanisch keine Minderheitensprache sei: Unter den 6.000 auf der Welt gesprochenen Sprachen belege das Katalanische, das insgesamt von mehr als 10 Millionen Menschen gesprochen werde, einen Platz unter den Top 100.