Etwa 100 Menschen haben am Montag (26.1.) vor dem Flughafen Son Sant Joan auf Mallorca gegen die geplante Teilprivatisierung des spanischen Airport-Betreibers Aena protestiert. "Aena wird nicht verkauft, Aena verteidigt sich", war das Motto der von der Gewerkschaft "Comisiones Obreras" (CCOO) organisierten Kundgebung, die vor dem Ankunft-Bereich startete und am Gebäude Aena I endete.

Die Regierung der konservativen Volkspartei in Madrid will insgesamt 49 Prozent des Staatskonzerns privatisieren. Die Zeichnungsfrist für den Börsengang von 28 Prozent endet am 11. Februar. Madrid hofft auf Einnahmen von bis zu 2,3 Milliarden Euro. Weitere 21 Prozent sind einer Gruppe von Investoren zugesichert worden, die dafür insgesamt 1,6 weitere Milliarden Euro zahlt. 51 Prozent von Aena bleiben somit in staatlicher Hand.

Mit 8 Prozent entfällt das größte Aktienpaket im "harten Kern" der Investoren auf die Corporación Financiera Alba, die zu der Unternehmensgruppe der Banca March gehört. Die mallorquinische Privatbank hat bereits angekündigt, dass sie beim Börsengang weitere Anteile erwerben will.

Die Teilprivatisierung von Aena ist für Mallorca bitter, da der Flughafen Son Sant Joan hohe Gewinne abwirft und die Balearen stets gefordert hatten, entsprechend an der Flughafengesellschaft beteiligt zu werden. Gewissermaßen als Ausgleich werden in dem 15-köpfigen Verwaltungsrat von Aena mit Juan March de la Lastra (Banca March) und Simón Pedro Barceló (Hotelkonzern Barceló) zwei mallorquinische Unternehmer Platz nehmen.

Die oppositionellen balearischen Sozialisten rechnen unterdessen mit einem Rückgang des Verkehrsaufkommens durch die Teilprivatisierung von Aena. Die Operation sei ein "schwerer Fehler" und eine "Ungerechtigkeit" gegenüber den Balearen, sagte der Abgeordnete Damià Borràs.