Dass All-inclusive gut für große Hotels ist, aber schlecht für die Gastronomie und den Einzelhandel drumherum, ist eine weit verbreitete und auf Mallorca immer wieder diskutierte Erkenntnis. In Griechenland will die neue Syriza-Regierung dieses Geschäftsmodell, bei dem die Urlauber innerhalb des Hotels für einen Festpreis so viel essen und trinken dürfen, wie sie wollen, nun einschränken. "All-inclusive koppelt den Tourismus von der lokalen Wirtschaft ab, und für uns ist der Tourismus vor allem ein lokales Geschäft", hat Wirtschaftsminister Yannis Dragasakis kurz nach seiner Vereidigung noch einmal bekräftigt.

Der erwartete Kurswechsel - in Griechenland gibt es hunderte All-inclusive-Anlagen, die nun etwa mit höheren Steuern belegt werden könnten - weckt Begehrlichkeiten bei den auf der Tourismusmesse Fitur in Madrid versammelten Wettbewerbern auf Mallorca. Viele von ihnen rechnen damit, dass sich die großen Reiseveranstalter nun nach anderen Destinationen umsehen.

Gegen All-inclusive vorzugehen, zeuge von "erheblicher Ignoranz, da die Nachfrage danach groß ist", sagte etwas Aurelio Vázquez, Chef des einflussreichen mallorquinischen Hotelier-Verbandes FEHM. Wer dieses gerade unter Familien beliebte Urlaubsmodell einschränke oder gar verbiete, schaffe damit ja nicht die Nachfrage danach ab. Griechenland laufe Gefahr, insbesondere deutsche Urlauber an Mallorca zu verlieren.

Mallorcas Touristiker hoffen auch aus anderen Gründen auf eine sehr gute Saison 2015. Vorteilhaft für die Tourismuswirtschaft auf der Insel sei auch die Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar, die niedrigen Zinsen sowie der gesunkene Ölpreis. Und schließlich zieht auch die einheimische Wirtschaft wieder an, womit es dieses Jahr wieder mehr spanische Besucher geben dürfte.