Sollte es im Mai zu einem politischen Machtwechsel auf Mallorca kommen und ein Bündnis aus Linksparteien die künftige Regierung auf den Balearen bilden, müsste sich die Tourismusbranche erneut auf eine Ökosteuer einstellen. Sowohl die Sozialisten, als auch Més per Mallorca und die neue Linkspartei Podemos haben in ihrem Programm eine Abgabe vorgesehen, mit der sich die Branche am Umweltschutz beteiligen soll, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.

Als bereits die erste Mitte-Links-Regierung auf den Balearen (1999-2003) die Ecotasa eingeführt hatte, war es zu schweren Konflikten mit den Hoteliers gekommen, ein jahrelanger Rechtsstreit war die Folge. Mit dem Machtantritt der Konservativen 2003 war die Ökosteuer dann umgehend gekippt worden.

Auch wenn die Sozialisten nicht mehr den Begriff der Ecotasa verwenden, ist dennoch von einem "Beitrag" der Branche zum Umweltschutz die Rede, den man im "Konsens" beschließen wolle. Bei Més per Mallorca wird betont, dass man alle Übernachtungsgäste mit der Abgabe belegen würde - nicht nur diejenigen, die in Hoteliers übernachten, sondern auch diejenigen in Ferienwohnungen. Denkbar seien Einnahmen in Höhe von 120 Millionen Euro jährlich, so der Abgeordnete David Abril.

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Auch der neue Generalsekretär der Partei Podemos, Alberto Jarabo, verwies auf die Bedeutung einer Ökosteuer, sie sei notwendig, um die Infrastruktur während der Hauptsaison in Schuss zu halten. Regionen wie Katalonien oder Madrid zögen bereits eine vergleichbare Abgabe ein. /ff