Im Prozess um Kindesmissbrauch und Kinderpornografie auf Mallorca hat der deutsche Angeklagte M.P. ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der 47-Jährige gestand am Montag (2.3.) bei der Verhandlung vor dem balearischen Oberlandesgericht, in den Jahren 2012 und 2013 zwei Mädchen im Alter von damals acht und zehn Jahren missbraucht und Tausende kinderpornografische Fotos und Videos von ihnen angefertigt zu haben. Die Staatsanwaltschaft setzte daraufhin die geforderte Freiheitsstrafe von insgesamt 55 auf 33 Jahre herab. Zudem soll der Angeklagte jeweils 15.000 Euro Schmerzensgeld an die Mädchen zahlen.

Die Eltern räumten in ihrer Aussage zwar ein, von Foto-Sessions in Unterwäsche oder Bikini mit ihren Töchtern gewusst zu haben. Sie seien allerdings davon ausgegangen, dass es sich um Katalogfotos handle, und bestritten, von pornografischen Aufnahmen gewusst zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert für die Eltern nun eine Freiheitsstrafe von jeweils zwei Jahren, den Entzug des Sorgerechts sowie ein fünfjähriges Verbot nach Vollzug der Haftstrafe, mit den Kindern Kontakt aufzunehmen.

Zu den Foto- und Video-Aufnahmen kam es wöchentlich in einer Werkstatt in Palmas Gewerbegebiet Son Oms. Der Angeklagte hat laut seinem Geständnis auch spezielle Wünsche der Kunden bei den Fotos berücksichtigt und dafür Reizwäsche von diesen erhalten, die sich die Mädchen anziehen mussten. Bei den Fotosessions kam es laut dem Geständnis auch zu Missbrauchshandlungen.

Der deutsche Mallorca-Resident war im September 2013 festgenommen worden, die Polizei durchsuchte die Wohnung sowie den Firmensitz in Palmas Gewerbegebiet Son Oms. Sichergestellt wurden dabei mehr als 23.000 Fotos sowie 59 Videos. Der einschlägig vorbestrafte Mann wurde in Untersuchungshaft eingewiesen, im Januar 2014 erging dieselbe Entscheidung auch für die Eltern der Mädchen, zwei Monate später kamen sie wieder auf freien Fuß.

Mit dem Urteil wird innerhalb von einigen Tagen gerechnet.