Das spanische Finanzamt hat eine Online-Offensive zur Überprüfung von Ferienwohnungen angekündigt, für deren Vermietung bislang keine Steuern abgeführt werden. Man werde Websites, auf denen die Fincas und Apartments angeboten werden, systematisch überprüfen, heißt es nach Angaben der Nachrichtenagentur Efe in einem Aktionspapier für 2015.

Die Rede ist von 200.000 Internetseiten, die inspiziert werden sollen. Darüber hinaus werde man auch die sozialen Netzwerke unter die Lupe nehmen, um nicht deklarierten Einnahmen auf die Spur zu kommen.

Betroffen wäre von der Überprüfung auch ein Großteil der geschätzten rund 50.000 Ferienwohnungen auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln. Prinzipiell gilt bei der Vermietung auf Mallorca das spanische Mietgesetz (LAU), das 2013 in einer neuen Fassung beschlossen wurde. Die Zuständigkeit für die touristische Vermietung unterliegt jedoch der balearischen Landesregierung, die das Thema restriktiv handhabt: Während für freistehende Häuser und Doppel­haushälften eine Lizenz beim balearischen Tourismusministerium beantragt werden kann, die mit weitgehenden Qualitätsauf­lagen verbunden ist, wird die touristische Vermietung von Apartments ausgeschlossen.

Vor diesem Hintergrund ist das Vorgehen des spanischen Finanzamts eine Schützenhilfe für die restriktive Politik der balearischen Landesregierung. Begrüßt wird die Initiative zudem vom Hoteliersverband auf Mallorca - sie helfe bei der Generierung höherer Einnahmen und gehe gegen die "unlautere Konkurrenz" vor, hieß es beim Branchenverband FEHM. Ähnlich äußerten sich die Unternehmerverbände. /ff