Die Gemeinde Pollença im Nordosten von Mallorca will rund 500 Landhäuser legalisieren, die bislang nicht den Bauvorgaben entsprechen. Die Eigentümer wurden deswegen für den 24. März zu einer Informationsveranstaltung mit Bürgermeister Tomeu Cifre in den Club Pollença eingeladen. Bei dem Treffen sollen den Betroffenen die administrativen Schritte zur Legalisierung der Immobilien erklärt werden.

Hintergrund ist eine Ausnahmeregelung der balearischen Landesregierung, die im vergangenen Jahr in Kraft getreten war. Die Regelung sieht vor, dass illegal errichtete oder erweiterte Häuser außerhalb geschlossener Ortschaften unter bestimmten Voraussetzungen nachträglich genehmigt werden können. Mit dem Beschluss des Inselrats war ein vom Balearen-Parlament verabschiedetes Raumnutzungsgesetz (Ley de Suelo) umgesetzt worden.

Nach Einschätzung von Bürgermeister Cifre könnten zwei Arten von Gebäuden legalisiert werden - solche, die vor Inkrafttreten des Landschaftsschutzgesetzes von 1991 gebaut worden seien, und solche, die vor 2006 in Gebieten errichten worden seien, für die keine gesonderten Schutzauflagen gelten. Man habe zahlreiche Anfragen von Anwohnern zu dem Thema erhalten, bislang habe aber noch kaum jemand die Initiative in die Hand genommen, so Cifre gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

Um Landhäuser zu legalisieren, darf keine Anzeige vorliegen. Zudem muss neben weiteren Auflagen eine nachträgliche Baugenehmigung beantragt und bezahlt werden. Die Frist für die Einreichung von Anträgen beträgt drei Jahre. Die Landesregierung hatte ihren Vorstoß damit begründet, dass die illegalen Bauten nach Ablauf der Verjährungsfrist ohnehin nicht mehr abgerissen werden könnten. Die Opposition hatte die Initiative scharf kritisiert. /ff