Mallorca und die anderen Balearen-Inseln haben im vergangenen Jahr im spanienweiten Vergleich die meisten Einwohner hinzugewonnen. Während dem spanischen Statistikamt zufolge zum Stichtag am 1. Januar 2014 exakt 1.103.442 Menschen auf den Inseln lebten, wurden ein Jahr später 1.103.959 gezählt. Die Balearen sind damit neben Murcia die einzige spanische Region, in der die Bevölkerung wächst. Insgesamt hat Spanien im Laufe des Jahres 2014 gut 170.000 Einwohner verloren.

Zu beoabachten sind auf Mallorca allerdings zweierlei Phänomene: Der Bevölkerungszuwachs ist vor allem dem Zuzug von Menschen vom spanischen Festland geschuldet, die sich auf der Insel bessere Jobaussichten versprechen. Zudem wurden mehr Bürger aus China und anderen asiatischen Ländern oder Osteuropa verzeichnet.

Nationalitäten, die seit jeher stark auf den Inseln vertreten waren, sind hingegen auf dem Rückzug. Allen voran südamerikanische Einwanderer aus Bolivien, Kolumbien, Ecuador oder Peru sind infolge der Wirtschaftskrise wieder in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Dasselbe gilt in geringerem Maße für Nigerianer, Senegalesen oder Marokkaner.

Außerdem ist die Zahl der auf Mallorca lebenden EU-Bürger gesunken. Am 1. Januar 2015 waren etwa nur mehr 22.210 Deutsche auf der Insel gemeldet, also rund 1.400 weniger als im Vorjahr. Auch Engländer, Franzosen oder Portugiesen wurden weniger gezählt als noch Anfang 2014. Inbesondere im Falle der Deutschen könnte der Rückgang aber nicht dem tatsächlichen Verlassen der Insel geschuldet sein: Um dem spanischen Fiskus zu entgehen haben sich, seit Spanien die Versteuerung von Auslandsvermögen verpflichtend eingeführt hat, viele Residenten einfach abgemeldet. /sts