Der frühere balearische Ministerpräsident Jaume Matas hat vorzeitig das Gefängnis von Segovia verlassen. Das hat am Montag (20.4.) seine Anwältin Pilar Gómez gegenüber der Nachrichtenagentur Efe bestätigt. Matas stünden mehrere Tage Hafturlaub zu, die er nun in Anspruch nehme, so Gómez.

Die neunmonatige Haftstrafe, die der Ex-Politiker wegen Korruption absitzt, dauert eigentlich bis zum 28. April. Wie aus Justizkreisen verlautete, muss Matas zum Ende der Gefängnisstrafe noch einmal die Justizvollzugsanstalt aufsuchen, um seine Entlassungspapiere abzuholen. In dem Gefängnis war der Ex-Premier auf der Krankenstation untergebracht, wo er wegen einem Ohrenleiden behandelt wurde. Wegen der Erkrankung soll Matas nun erneut operiert werden.

Matas hatte bereits vorübergehend Ende Oktober das Gefängnis verlassen, wo er seit Ende Juli eingesessen war. Zu der Haftstrafe war der Ex-Premier im Juli 2013 verurteilt worden. Der spanische Ministerrat hatte am 11. Juli auf Anraten des spanischen Justizministers Alberto Ruiz-Gallardón ein Gnadengesuch abgelehnt. Gegen den langjährigen Balearen-Premier der Volkspartei PP (1996-1999 und 2003-2007) und spanischen Umweltminister (2000-2003) laufen zahlreiche weitere Verfahren wegen mutmaßlicher Korruptionsdelikte. Ermittelt wird im Fall Palma Arena wegen Unregelmäßigkeiten rund um den Bau der gleichnamigen Radsportarena sowie der angeblichen persönlichen Bereicherung des Ehepaares Matas. Wegen der Überlastung der Justiz wird mit einem langwierigen Verfahren gerechnet. /ff