Der mächtigste Mann Chinas ist am Mittwochvormittag (27.5.) auf Mallorca gelandet: Premier Li Keqiang und seine Gattin wurden von Spaniens Vizepräsidentin Soraya Sáenz de Santamaría und dem noch amtierenden Balearen-Premier José Ramón Bauzá am Flughafen in Empfang genommen. Von dort fuhr die insgesamt aus 120 Personen bestehende Delegation zum Hotel Valparaiso im Westen von Palma, wo für den hohen Besuch aus Fernost alle 174 Zimmer angemietet worden waren.

Da der Konvoi aus etwa 40 Autos bestand, kam es auf der Flughafenautobahn sowie am Paseo Marítimo und rund um das Einkaufszentrum Porto Pi - in dessen Nähe das Fünf-Sterne-Hotel liegt - zu Staus und Verkehrsbehinderungen. Den ganzen Vormittag über waren in der Stadt sowie an Verkehrskreiseln und auf Autobahnbrücken verstärkt Polizei und Sicherheitskräfte präsent.

Am Nachmittag soll sich der Premier um Club de Mar von Palma die 43 Meter lange Superyacht "Samurai One" angemietet haben. Am Abend stand im Hotel eine Flamenco-Show auf dem Programm. Das Fünf-Sterne-Haus, das 2014 unter chinesischer Führung neu eröffnet wurde, war wegen des hohen Besuchs aus Fernost 48 Stunden für Normalbürger nicht zugänglich und wurde hermetisch abgeriegelt.

Am Mittwochnachmittag fand dort ein Treffen zwischen den chinesischen und spanischen Regierungsvertretern, darunter auch der spanische Wirtschaftsstaatssekretär Jaime García-Legaz, statt. Die Quintessenz - obwohl Li Keqiangs Besuch laut Botschaft rein privater Natur war: Man wolle die Handelsbeziehungen ausbauen, den kulturellen Austausch fördern. Zudem gelobte der Premier, Mallorca in der Heimat stärker als Reiseziel zu bewerben.

Die chinesische Delegation befindet sich auf dem Rückweg von einer Reise nach Brasilien, Kolumbien, Peru und Chile. Für die Gäste wurden Ausflüge zur Kathedrale von Palma de Mallorca, zum Schloss Bellver und nach Valldemossa organisiert. Am Donnerstagabend reisen die asiatischen Gäste wieder in Richtung Peking ab. /sts