Die drei Linksparteien, die die neue Landesregierung auf Mallorca stellen wollen, haben sich auf einen Präsidenten für den Inselrat geeinigt. Dem Consell soll in den kommenden vier Jahren Miquel Ensenyat vorsitzen, Spitzenkandidat der linksökologischen Regionalpartei Més per Mallorca. Damit haben die drei Linksparteien eine wichtige Hürde bei den zuletzt ins Stocken geratenenen Koalitionsverhandlungen genommen.

Zuletzt hatte Més gedroht, die Sozialistin Francina Armengol nicht als Ministerpräsidentin zu unterstützen, falls man nicht den Vorsitz des Inselrats erhalte. Das wäre auf eine Minderheitsregierung oder sogar Neuwahlen hinausgelaufen. Während sich Sozialisten, Més per Mallorca und Podemos inhaltlich schnell einig geworden waren, erwies sich der Poker um die Posten als größtes Hindernis, das bislang noch nicht ganz überwunden ist. So verlangt Més auch den Vorsitz des Inselrats auf Menorca und wichtige Ministerämter in der neuen Landesregierung.

Auf Armengol als neue Ministerpräsidentin hatten sich die Parteien vergangene Woche geeinigt. Demnach will die linke Protestpartei Podemos trotz der immer wieder geäußerten Bedenken für Armengol stimmen, nachdem im Gegenzug Xelo Huertas Parlamentspräsidentin geworden ist. Zudem will sich Podemos nach Angaben von Generalsekretär Alberto Jarabo nicht an der Regierung beteiligen, sondern diese nur tolerieren.

Fotogalerie: Das sind die neuen Bürgermeister in den Gemeinden

Nach den Erdrutschwahlen vom 24. Mai, bei denen die Konservativen (PP) die absolute Mehrheit verloren hatten, war der Weg für ein neues Linksbündnis vorgezeichnet. Sowohl in Palma de Mallorca, als auch in zahlreichen Gemeinden auf Mallorca wurde die PP bereits am vergangenen Samstag an der Macht abgelöst. /lex/ff