Die Hoteliers auf Mallorca freuen sich: Bei den derzeit stattfindenden Verhandlungen für das kommende Jahr zeigen sich die Reiseveranstalter offen für Preiserhöhungen. So können die Betreiber gut erhaltener Hotels mit drei bis vier Sternen im Durchschnitt problemlos 5 bis 6 Prozent mehr verlangen. Noch besser läuft es für die Häuser, die im vergangenen Winter renoviert wurden: Hier akzeptieren die Veranstalter Preissteigerungen von 10 bis 15 Prozent.

Dass die Hoteliers schon in der zweiten Saison in Folge bessere Verhandlungsgrundlagen haben als in den Vorjahren, liegt sowohl an äußeren Umständen als auch an eigenen Verdiensten. Zum einen gebe es wegen der politischen Unruhen und terroristischen Anschläge wie zuletzt in Tunesien immer weniger Konkurrenz am Mittelmeer: Da Mallorca als vergleichsweise sicheres Reiseziel gilt, zeigen sich die Veranstalter verhandlungsbereiter als in der Vergangenheit.

Zum anderen habe die Renovierung und Modernisierung vieler Hotels gerade auch an der Playa de Palma die Preissteigerungen für das kommende Jahr möglich gemacht.

Ein weiterer Punkt, der die Hoteliers in eine vorteilhafte Verhandlungsposition bringt, ist der wachsende Anteil an Online-Buchungen: In den Urlauberhochburgen stellen die Selbstbucher mittlerweile 50 oder gar bis zu 70 Prozent der Gäste. Während die Hoteliers für Urlauber, die ihre Ferien bei Reiseveranstaltern reserviert haben, ihr Geld erst 60 Tage nach dem Auschecken erhalten, bekommen sie bei der direkten Online-Buchung nicht nur eine Anzahlung, sondern oft schon den ganzen Preis im Voraus bezahlt. Das verbessert nicht nur die Liquidität der Hoteliers - sondern hilft ihnen auch, ihre Forderungen gegenüber den Reiseveranstaltern durchzusetzen. /lex