In der Stadtverwaltung von Palma de Mallorca gilt Katalanisch nun wieder als erste Amtssprache. Der neue Bürgermeister der Inselhauptstadt, der Sozialist José Hila, hat eine von seinem Vorgänger Mateo Isern (Volkspartei, PP) im Jahr 2011 verfügte Anweisung über den Sprachgebrauch im Rathaus rückgängig gemacht.

Die Beamten und Angestellten der Stadt werden sich von jetzt an wieder auf Katalanisch an die Bürger wenden. Wünscht ein Stadtbewohner aber explizit, auf Spanisch bedient und informiert zu werden, müssen die städtischen Angestellten dies auch erfüllen. Amtliche Dokumente und Schreiben werden von nun an ebenfalls wieder auf Katalanisch verfasst.

Hila setzt mit dem erneuten Vorzug des Katalanischen ein Wahlversprechen um, das zudem mit den anderen beiden Koalitionspartnern - dem Parteienverband Més und der Protestpartei Podemos - als Sofortmaßnahme vereinbart worden war. Die Entscheidung der Stadtverwaltung steht im Einklang mit der nach wie vor gültigen Verordnung zur Förderung der Inselsprache, die einst im Konsens aller Parteien eingeführt worden war.

Nachdem Hilas Amtsvorgänger Isern die Sprachverordnung aufgeweicht hatte, war der Gebrauch des Katalanischen in der Stadtverwaltung um rund 10 Prozent zurück gegangen, in den Fachbereichen Tourismus und Wirtschaft gar um 12 beziehungsweise 30 Prozent.

Katalanisch war vor allem während der Zeit der Franco-Diktatur (1939-1975) unterdrückt worden, seit der Demokratisierung wird die Inselsprache wieder gefördert. /lex