Es gibt durchaus ästhetische Gründe dafür, dass auf Palmas Prachtboulevard Borne über viele Jahre keine Terrassen von Restaurants und Bars erlaubt waren. Die Perspektive der betroffenen Gastronomen freilich ist eine andere: Sie haben in den vergangenen Jahren einiges an Geld in Tische, Stühle und Sonnenschutz investiert und die Geschäfte liefen gut. Jetzt die Bürgersteige wieder hochzuklappen, kommt für sie nicht in Frage.

Die Terrassen waren entgegen der Proteste von Denkmalschützern von den vorherigen konservativen Stadtverwaltung genehmigt worden. Deren Nachfolgerin - in Palma regiert wie auch auf Balearen-Ebene ein Linksbündnis - will die Erlaubnis nun wieder einkassieren. Ab Februar 2016 sollen die Terrassen verschwinden, so die Ankündigung der Stadträtin Aurora Jhardi (Podemos). "Das könnte einige Lokale in den Ruin stürzen und viele Arbeitsplätze kosten", warnt der Vorsitzende des Gastronomenverbandes Alfonso Robledo. Man sei von dem Vorstoß vollkommen überrascht worden.

Ein Verbot würde auch die sonstige Geschäftstätigkeit am Borne stark beeinträchtigen, so Robledo. "Wir bitten um einen Dialog, damit hier keiner Schaden nimmt." Auch der Kleinhandels-Verband Pimeco mahnte, unternehmerische Interessen vereinbar zu machen, mit dem Wunsch vieler Bürger, den öffentlichen Raum unbehindert "genießen zu können". /ck