Gegenwind aus Madrid für die geplante Tourismussteuer auf Mallorca: Die Staatssekretärin für Tourismus, Isabel Borrego, hat sich am Dienstag (21.7.) gegen das Vorhaben der neuen balearischen Linksregierung ausgesprochen, ab dem kommenden Jahr eine Abgabe für Urlauber einzuführen. Diese hätte zur Folge, dass Spanien Touristen verliere und die Tourismusindustrie Schaden nehme, so die Politikerin der konservativen Volkspartei (PP).

Die Hauptzielgruppe der deutschen Urlauber nehme die geplante Ecotasa als Aggression wahr, nicht zuletzt auch wegen der Art, wie sie verkauft werde, heißt es laut der Nachrichtenagentur Efe. Den Touristen werde das Gefühl gegegeben, dass sie nicht erwünscht seien, so die Politikerin. Sie verwies zudem darauf, dass die Wirtschaft in Spanien gerade wegen der Tourismusindustrie wieder in Schwung gekommen sei.

Umfrage: Wie hoch sollte die neue Tourismussteuer sein?

Der neue balearische Tourismusminister Biel Barceló (Més per Mallorca) hatte zuletzt am Sonntag in einem Interview mit der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" angekündigt, dass man die Abgabe ab 2016 erheben wolle. Die Höhe werde zwischen 1 und 2 Euro pro Aufenthalt und Urlauber betragen, zudem werde man zwischen Haupt- und Nebensaison unterscheiden. Somit könnten Einnahmen in Höhe von bis zu 108 Millionen Euro erzielt werden, die der touristischen Infrasturktur und Projekten zur Belebung der Nebensaison zugute kämen.

Umfrage: Sollte die Zahl der Urlauber begrenzt werden?

Die Wiedereinführung hatten die Linksparteien mit unterschiedlichen Schwerpunkten in ihren Wahlprogrammen angekündigt und im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Die Linksregierung verweist auf zahlreiche andere Tourismusdestinationen wie Berlin oder Katalonien, die gute Erfahrungen mit vergleichbaren Abgaben gemacht hätten. Noch unklar ist aber, wie die Abgabe eingezogen werden soll. /ff