Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat die Schließung des vor kurzem eröffneten Beachclubs in der Festung von Sant Carles innerhalb von 48 Stunden angeordnet. Da keine Bau- und Betriebsgenehmigung vorliege, müsse der Betrieb des "Lolita" eingestellt werden, so Baudezernent Antoni Noguera am Dienstag (28.7.) auf einer Pressekonferenz.

Bei den Bauarbeiten sei es zu einer Reihe von Unregelmäßigkeiten gekommen, so der Stadtrat. Zwar verfüge der Beachclub über eine Genehmigung der Hafenbehörde, auf deren Gelände der Club liegt. Doch da es hier um keine maritime Nutzung gehe, müssten auch LIzenzen der Stadtverwaltung eingeholt werden. Die Betreiber hätten die Baugenehmigung erst kurz vor Abschluss der Arbeiten beantragt, so Noguera. Das dort ausgeführte Projekt stimme zudem nicht mit dem Endergebnis überein. Der Politiker verwies auf den Bau eines Pools und die Anhebung der Terrasse, um den freien Blick für die Gäste zu garantieren.

Das Bauprojekt war vor allem von Denkmalschützern und der Architektenkammer kritisiert worden. Die Rede war von einer „zweifelhaften und unpassenden Ästhetik". Auf der Festungsanlage aus dem Jahr 1762 - am Ende der Westmole auf Höhe des Einkaufszentrums Porto Pi - verdecken die Installationen laut den Kritikern einen Großteil der historischen Baustruktur. Die Hafenbehörde dagegen wies die Kritik zurück, es lägen alle nötigen Genehmigungen vor.

Die Betreiber unterdessen beteuern, dass man sich an alle Auflagen gehalten und die historische Bausubstanz nicht angerührt habe. Alle Aufbauten seien provisorisch und könnten wieder entfernt werden, so wie in der Ausschreibung vorgeschrieben. Der Beachclub wurde im Rahmen einer für knapp zehn Jahre vergebenen Konzession der balearischen Hafenverwaltung errichtet, die mit der Initiative neue Einnahmen generieren will. /ff