Genau zwei Jahren ist es an diesem Wochenende (25./26.7.) her, dass in der Gemeinde Andratx im Westen von Mallorca der Wald brannte. Wegen der großen Hitze, der extremen Trockenheit und ungünstiger Windverhältnisse breiteten sich die Flammen rasend schnell und immer weiter aus. Erst nach 18 Tagen galt das Feuer offiziell als gelöscht. Mehr als 2.300 Hektar Land wurden am Ende zerstört.

Inzwischen hat sich die Natur einigermaßen erholt. Die graue Mondlandschaft mit den verkohlten Bäumen ist stellenweise wieder richtig grün, auf den Hüglen sprießen längst wieder neue Triebe. Doch die Grundstückeigentümer, deren Anwesen beim Waldbrand in Mitleidenschaft gezogen worden, warten weiterhin auf die Finanzhilfe, die ihnen die Gemeinde Andratx zum Wiederaufbau und für Aufforstungsarbeiten versprochen hatte.

Zunächst 100.000 Euro wollte man den Betroffenen bereitsstellen. Im Januar 2015 wurden sie vom damals noch regierenden Bürgermeister Llorenç Suau (PP) zu einem Treffen ins Rathaus geladen, um das weitere Prozedere zu vereinbaren. Dann allerdings tat sich nichts mehr, die Bedingungen, nach denen die Subventionen vergeben werden, scheinen bis heute nicht festgelegt.

Die Gemeindeverwaltung schätzt, dass 700 Eigentümer Anspruch auf Hilfszahlungen anmelden könnten. Immerhin sind mehr als 90 Prozent der betroffenen Fläche in Privatbesitz. Den Verantwortlichen im Rathaus ist deshalb mittlerweile klar geworden, dass das veranschlagte Budget von 100.000 Euro hinten und vorne nicht reichen wird. Auf Nachfrage der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" teilte die zuständige Gemeinderätin nun immerhin mit, dass die Summe theoretisch erhöht werden könne.

Anfang September sei außerdem ein erneutes Treffen mit den Grundstücksbesitzern anberaumt. Dann sollen sie endlich erfahren, wie sie an die Finanzspritze gelangen können. /sts