Rücktritt in der neuen Linksregierung auf Mallorca: Nach der Empörung über die Ernennung eines erst 20-jährigen Sozialisten ohne nachgewiesene Expertise zum Berater im Gesundheitsministerium hat Jordan Thomas am Samstag (8.8.) seinen Rücktritt erklärt. Selbst die Koalitionspartner Més und Podemos hatten von einem Fall von Vetternwirtschaft gesprochen und Aufklärung von ihrem Bündnispartner verlangt. "Nach dem Wirbel, den meine Ernennung ausgelöst hat, sehe ich mich zum Rücktritt gezwungen", so Thomas in einem Brief an das Gesundheitsministerium. "Wäre ich statt zum Berater zum Assistenten ernannt worden, wäre das sicherlich nicht passiert."

Der junge Mann, der angeblich als Online-Experte angeheuert wurde, stand für die Sozialisten bei den Gemeindewahlen in Santanyí auf Listenplatz Nr. 3, schaffte aber nicht den Einzug in den Gemeinderat. Die Liste wurde angeführt von Juli Fuster, dem Leiter der Gesundheitsbehörde Ib-Salut. Fuster ist der Ehemann von Ministerin Gómez - auch das hatte schon für Schlagzeilen gesorgt. Der 20-jährige sollte ein Jahresgehalt von 46.283 Euro bekommen, ein für spanische Verhältnisse sehr hohes Salär.

Der von der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" aufgedeckte Fal hat zudem auch einen Rücktritt in der Gemeinde Santanyí zur Folge. Dort verzichtet Joan Sbert auf seinen Posten als Generalsekretär der sozialistischen Ortsgruppe. Weder habe er über die Ernennung von Thomas bescheid gewusst, noch könne er es gut heißen, dass die Parteien als Jobbörse missbraucht würden. /ff