Jetzt aber wirklich: Im zweiten Anlauf hat die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca am Dienstag (18.8.) den erst vor Kurzem eröffneten Beachclub "Lolita" in der Festung von Sant Carles am Dique del Oeste dicht gemacht, weil er über keine Betriebsgenehmigung verfügt. Bereits am 3. August war die Ortspolizei in der Chill Out-Bar vorstellig geworden, um sie zu schließen. Damals hatte sich der Betreiber allerdings widersetzt - mit dem Hinweis, er habe gegen die Anordnung der Stadt Widerspruch eingelegt.

Weil das Gericht in Palma diesen nun abgewiesen hatte, ordnete Palmas stellvertretender Bürgermeister und Baudezernent Toni Noguera (Linksbündnis Més) die umgehdende Schließung der Bar an.

Bei den Bauarbeiten sei es zu einer Reihe von Unregelmäßigkeiten gekommen, so die Argumentation der Stadtverwaltung. Zwar verfüge der Beachclub über eine Genehmigung der Hafenbehörde, auf deren Gelände der Club liegt. Doch da es hier um keine maritime Nutzung gehe, müssten auch LIzenzen der Stadtverwaltung eingeholt werden. Das dort ausgeführte Projekt stimme zudem nicht mit dem Endergebnis überein. Der Politiker verwies auf den Bau eines Pools und die Anhebung der Terrasse, um den freien Blick für die Gäste zu garantieren.

Das Bauprojekt war vor allem von Denkmalschützern und der Architektenkammer kritisiert worden. Die Rede war von einer „zweifelhaften und unpassenden Ästhetik". Auf der Festungsanlage aus dem Jahr 1762 - am Ende der Westmole auf Höhe des Einkaufszentrums Porto Pi - verdecken die Installationen laut den Kritikern einen Großteil der historischen Baustruktur. Die Hafenbehörde dagegen wies die Kritik zurück, es lägen alle nötigen Genehmigungen vor.

Auch der Betreiber beteuerte bis zuletzt, dass er sich an alle Vorgaben gehalten und an der historischen Festungsanlage nichts verändert habe. Alle Möbel und sogar der Pool könnten jederzeit wieder zerlegt und entfernt werden, in das Mauerwerk sei keine einzige Schraube gebohrt worden. /sts