Flüchtlinge aus Afrika, die mit dem Boot auf Mallorca oder den anderen Balearen-Inseln ankommen, sollen die Möglichkeit erhalten, Asyl in Spanien zu beantragen, noch bevor sie in ein Auffanglanger auf dem spanischen Festland gebracht werden. Das sieht ein Plan der Regionalpartei Més per Mallorca vor, die zusammen mit den Sozialisten auf den Balearen regiert. Um den Plan umzusetzen, muss allerdings die spanische Zentralregierung mitspielen.

Angesichts der europaweit steigenden Zahl von Flüchtlingen müsse man sich darauf anstellen, dass in den kommenden Jahren häufiger Flüchtlingsboote entdeckt würden, erklärte die Abgeordnete Margalida Capellà - es sei damit zu rechnen, dass die Route von Algerien nach Spanien für die Schleuserbanden an Attraktivität gewinne. Deswegen brauche man ein Protokoll, damit die angekommenen Personen Schutz und Asyl beantragen könnten, sowie eine spezialisierte Beratungsstelle. Auch blinden Passagieren in großen Schiffen oder mit dem Flugzeug angekommenen Flüchtlingen müsse so geholfen werden.

In diesem Jahr kamen bislang zwei Flüchtlingsboote an der balearischen Küste an, eines am 17. August auf Ibiza und ein weiteres am 15. Juli in Cala Figuera. Die Insassen wurden gefasst und auf das spanische Festland gebracht. In den vergangenen Jahren waren vereinzelt Flüchtlingsboote an der balearischen Küste entdeckt worden. Zumeist kamen sie an der Südküste oder auf Cabrera an. Dort wurde auch ein Radar installiert, um die Boote bei ihrer Ankunft zu orten. /ff