Ein Pferdekutscher aus Palma de Mallorca hat Anzeige gegen einen Beamten der Policía Local erstattet, weil er sich von diesem aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Ethnie der "gitanos" (Roma) unfair behandelt fühlte. Der Polizist habe mehrere Verfahren gegen ihn eingeleitet und gedroht, ihm seine Lizenz zu entziehen, klagte der Kutscher - der sich einem rassistischen Übergriff ausgesetzt fühlt.

Der Vorfall hat sich bereits im April ereignet, als der Kutscher von einer Polizeistreife gestoppt wurde, da er angeblich die Vorfahrt missachtet habe. Dabei nahm der beschuldigte Beamte das Pferd und die Kutsche unter die Lupe, was eigentlich Palmas berittener Polizei und den Tierärzten der Stadtverwaltung vorbehalten ist, und drohte dem Mann, ihm seine Lizenz zu entziehen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll der Beamte den Kutscher noch einmal grundlos bedroht und sogar zu Boden geworfen haben, um ihn festnehmen zu können. Andere Kutscher, die den Zwischenfall vor Palmas Kathedrale beobachtet haben, eilten ihrem Kollegen zu Hilfe.

Nun hat der Kutscher gegen den Beamten Anzeige wegen Nötigung erstattet. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen wegen Amtsmissbrauch gegen den Polizisten eingeleitet. Mehrere Kutscher und Polizeibeamte wurden als Zeugen vorgeladen, um den Vorfall aufzuklären. Der beschuldigte Ortspolizist ist bereits im Jahr 2013 negativ aufgefallen, weil er zwei Zeugen bedroht haben soll, die im Skandal um manipulierte Beförderungsprüfungen bei der Polizei ausgesagt hatten. /sts