Die Regionalpartei Més per Mallorca, die zusammen mit den Sozialisten die Landesregierung auf den Balearen stellt, hat sich bereit erklärt, in den von ihr regierten Insel-Gemeinden Flüchtlinge aus Konflikt- und Krisenregionen aufuzunehmen. Im Stadtrat von Inca etwa war für Donnerstag - nach dem Vorbild von Barcelona - eine Erklärung geplant, in der Unterbringungsmöglichkeiten angeboten werden sollten. Ähnliche Aktionen sind in den Gemeinden Calvià oder Andratx geplant.

Més per Mallorca wirft der spanischen Regierung in einer Mitteilung vom Dienstag (1.9.) "fehlende Sensibilität und fehlendes Interesse" in der humanitären Notsituation vor. Die Rede ist von vier Millionen Flüchtlingen aus Syrien, die nun in verschiedenen Ländern auf Hilfe angewiesen seien und denen auch Spanien zur Seite stehen müsse.

Ähnlich äußerte sich die Linkspartei Podem Palma, bzw. Som Palma: In einer Mitteilung wurde gefordert, ein Netzwerk von spanischen Städten zu schaffen, die Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisenländern in Nordafrika und dem Nahen Osten aufnehmen. Diesem Netz sollte auch Palma de Mallorca angehören.

Die spanische Regierung sagte unterdessen am Dienstag zu, zusätzliche Flüchtlinge aufnehmen zu wollen. Voraussetzung sei allerdings, dass in Ländern wie Italien zwischen Asylbewerbern und Wirtschaftsflüchtingen unterschieden werden müsse, bevor die Menschen in Spanien aufgenommen werden könnten. /ff