Trotz der Ankündigung der neuen Linksregierung, keinen Müll mehr aus dem Ausland zur Verbrennung nach Mallorca zu importieren, wurde am Mittwoch (16.9.) eine weiteres Schiff mit 3.500 Tonnen "Brennstoff" erwartet. Der Frachter aus Irland sollte im Hafen von Port d'Alcúdia im Nordosten von Mallorca einlaufen, von wo der Müll dann zur Verbrennungsanlage von Son Reus nördlich von Palma de Mallorca gebracht werden sollte.

Mallorca dürfe sich nicht in die "Müllhalde Europas" verwandeln, hatte es zunächst geheißen. Nach dem Regierungsantritt der neuen Linksregierung im Frühjahr stellte sich jedoch heraus, dass bei einem sofortigen Stopp der Lieferungen aus dem Ausland hohe Entschädigungsforderungen gezahlt werden müssten. Nun arbeite man daran, dass die Lieferungen bis zum Jahresende gestoppt werden, hieß es.

Das Schiff vom Mittwoch ist nicht nur das erste nach der Sommersaison, während der die Lieferungen ruhen, sondern auch das erste unter der neuen Linksregierung. Vereinbart worden waren die Müllimporte unter der konservativen Vorgängerregierung, die auf diese Weise die Müllverbrennungsanlage während des Winterhalbjahres besser auslasten will. Linksparteien und Umweltschützer hatten das Projekt wegen der Folgen für die Umwelt und das Image von Mallorca stark kritisiert. /ff