Der seit der Wahlniederlage der konservativen Volkspartei (PP) bei den Regional- und Kommunalwahlen am 24. Mai absehbare Linksruck auf Mallorca hat sich vollzogen. Am Samstag wurden in fast allen der 53 Gemeinde- und Stadträten die neuen Bügermeister gewählt.

Nach vier Jahren konservativer Vorherrschaft regieren jetzt in den meisten Rathäusern die Sozialisten (PSOE), das Linksbündnis Més, diverse, häufig von der neuen Linkspartei Podemos gestützte Bürgerplattformen sowie die Regionalpartei Pi.

Gewissermaßen in letzter Minute gelang eine Einigung der Linksparteien in Palma. Die Inselhauptstadt soll jetzt zunächst zwei Jahre von dem Sozialisten José Hila und dann von dem Ökossozialisten Toni Noguera regiert werden. Auch die von Podemos unterstützte Bürgerpartei Som Palma wird Regierungsverantwortung übernehmen.

Mateu Isern (PP), der scheidende Bürgermeister, übergab am Samstag Hila den symbolischen Regierungsstab und riet seinem Nachfolger - so kolportierte es zumindest der Sozialist -, seinen "Prinzipien treu zu bleiben".

Auch in Llucmajor, zu dessen Gemeindegebiet ein Teil der Playa de Palma gehört, stehen die Zeichen auf links. Nach 24 Jahren konservativer Verwaltung regiert jetzt hier künftig eine Dreierkoalition aus Sozialisten, Més und Pi. Jede dieser Parteien stellt 16 Monate lang den Bürgermeister. Den Anfang macht Jaume Tomás von Més.

Übersicht: Das sind die neuen Bürgermeister auf Mallorca

In anderen Gemeinden standen die neuen Machtverhältnisse schon seit einigen Tagen fest: Auch in Calviá und Manacor etwa regiert fortan die Linke. Ebenso in Inca, wo mit Alice Weber (Més) auch eine Deutsche in den Stadtrat eingezogen ist. Zu den Gemeinden, die von den Konservativen, teils über Koalitionen, gehalten werden konnten, gehören Andratx, Campos und Santanyí. /ck