Die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca hat damit begonnen, die defekten Müllschlucker zu entfernen, die das Stadtbild verschandeln. Am Montag (21.9.) wurden die ersten Exemplare im Gebiet von Bala Roja abgebaut. Die Dauer dieser ersten Arbeiten soll nun dabei helfen, einen exakten Zeitplan aufzustellen. Klar ist aber schon jetzt, dass eine Fläche von rund 5.000 Quadratmetern benötigt wird, um die Müllschlucker zu lagern - solange bis der Rechtsstreit über das unterirdische Absaugesystem beendet ist.

Der Rückbau der 371 Müllschlucker soll insgesamt 300.000 Euro kosten. Bestehen bleiben sollen hingegen die zwölf Kilometer langen unterirdischen Rohre sowie die 16 Schließklappen des Systems - falls die Ermittler diese noch zu Beweiszwecken brauchen sollten.

Das einst 23 Millionen Euro teure Müllabsaugsystem der Stadt, dem eine Lebensdauer von 30 Jahren vorausgesagt wurde, musste nach nur zehn Jahren abgeschaltet werden. Im April 2015 wurde das Konsortium, das das System installiert hatte, zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 18,7 Millionen Euro verurteilt. Statt zu zahlen legten die beteiligten Baufirmen jedoch Widerspruch ein.

Die konservative Oposition in Palmas Stadtrat hatte deshalb einen Antrag gestellt, dass die Stadt endlich auf der Vollstreckung des Gerichtsurteils beharren solle. Emaya-Präsidentin Truyol sieht es allerdings gelassen: Jeden Monat, den das Konsortium nicht zahle, würden 5,5 Prozent Zinsen fällig - was der Stadtverwaltung Einnahmen von gut 100.000 Euro monatlich beschere. /sts