Der Mallorca-Prinz muss wegen mutmaßlichen Millionenbetrugs vor Gericht: Gegen Jürgen von Hohenlohe und seine Frau Beatriz wurde nun in Palma de Mallorca Anklage erhoben, weil sie zwischen 2008 und 2011 fast 200 Anleger mittels eines Schneeballsystems um ihr Geld gebracht und auf diese Weise rund 8 Millionen Euro ergaunert haben sollen.

Den Ermittlern zufolge soll das Paar größtenteils deutschen und britischen Kunden über das Unternehmen European Investment angeblich hochrentable Investitionen, Kredite und Immobiliengeschäfte angeboten haben. Von den versprochenen Erträgen wurden am Ende aber nur gut 400.000 Euro ausbezahlt.

Der Österreicher und die Spanierin, die als Geschäftsführerin der Firma fungierte, waren im März 2012 im Rahmen der „Operation Boa" auf Mallorca festgenommen worden und saßen anschließend rund neun Monate in Untersuchungshaft. Danach kam das Paar gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von insgesamt 70.000 Euro wieder auf freien Fuß.

Nun liegt es in den Händen der mallorquinischen Staatsanwaltschaft, ob es zum Prozess kommt. Das Verfahren gegen drei weitere Beschuldigte, einen ehemaligen Mitarbeiter der Firma, einen Geldgeber und einen Investor, hat das Gericht dagegen eingestellt.

Zuletzt hatte Hohenlohe von sich reden gemacht, da ein deutscher Unternehmer den gelben Hummer-Geländewagen, den der Prinz einst bei ihm geleast hatte, aber bald schon die Raten nicht mehr bezahlte, zurückforderte. Auch in den Ermittlungsakten gegen die Hells Angels auf Mallorca war sein Name aufgetaucht: Mit Hilfe der Rocker haben einige der Geschädigten offensichtlich versucht, ihr verlorenes Geld, das sie in Steuerparadiesen wie Dubai oder Gibraltar vermuten, zurückzuholen. /sts