Nachdem immer mehr Details in der Abgasaffäre bei Volkswagen bekannt werden, hat die Verbraucherschutzvereinigung Facua eine spanienweite Plattform für Betroffene ins Leben gerufen. So soll allein die VW-Tochter Seat rund 700.000 Fahrzeuge mit manipulierten Motoren vertrieben haben. Industrieminister José Manuel Soria kündigte an, dass man die dem Konzern überwiesenen staatlichen Fördergelder für energieeffiziente Fahrzeuge (Plan PIVE) zurückfordern werde.

Facua: Plattform für Betroffene (externer Link)

Die Zahl der betroffenen Kunden auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln wird von Facua auf mehr als tausend geschätzt. Die Vereinigung weist darauf hin, dass Kunden, die vom beschlossenen Lieferstopp für manipulierte Neuwagen betroffen sind, vom Kaufvertrag zurücktreten und bereits geleistete Zahlungen zurückfordern können. So hat Seat spanienweit die Auslieferung von 3.320 Neuwagen auf Eis gelegt.

Eine Anwaltskanzlei auf Mallorca kündigte zudem eine Sammelklage gegen den VW-Konzern an. Die Käufer seien vorsätzlich über Verbrauch und Leistung der Fahrzeuge getäuscht worden, heißt es in einer Mitteilung.

Unter von VW manipulierten Fahrzeugen sind laut Angaben des VW-Konzerns auch rund 700.000 Fahrzeuge der Marke Seat. Bekannt geworden war zudem, dass 2,1 Millionen Audi und 1,2 Millionen Skoda mit der Software ausgerüstet wurden, die Abgaswerte manipuliert. Insgesamt betrifft der Skandal konzernweit etwa elf Millionen Fahrzeuge.

VW hatte eingeräumt, Abgaswerte in den USA mit Hilfe einer verbotenen Software so manipuliert zu haben, dass sie im Testbetrieb weniger Schadstoffe ausstoßen als im normalen Betrieb. Dem Konzern drohen milliardenschwere Strafzahlungen. /ff