Bis zu 300 Flüchtlinge aus Syrien könnten auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln unterkommen. Wenn die 15.000 Menschen, die Spanien nach den derzeitigen Planungen wohl aufnehmen wird, entsprechend der Bevölkerungsstärke auf die verschiedenen Regionen verteilt werden, müssten die Balearen rund 280, maximal aber 300 Personen aufnehmen, erklärte Sozialministerin Fina Santiago (Linksbündnis Més). Diesen Vorschlag will Santiago am Dienstag (8.9.) bei einem Treffen der Zentralregierung mit den Regionalregierungen in Madrid unterbreiten.

Solidarisch mit den Menschen, die vor dem Bürgerkrieg und IS-Terror in ihrer Heimat fliehen, erklärten sich inzwischen auch Mallorcas Hoteliers. Am Rande eines Treffens der Vereinigung der Hotelketten mit Tourismusminister Biel Barceló (Més) am Montag (7.9.) versprachen die Unternehmen "konkrete Maßnahmen zur Solidarität und Unterbringung" der Flüchtlinge in den Hotels, falls die Balearen-Regierung konkrete Hilfsmaßnahmen beschließt.

Das Bistum Mallorca reagierte indes auf einen Solidaritätsaufruf von Papst Franziskus, wonach jede Pfarrei eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen sollte. Man prüfe derzeit die Kapazitäten, die in den Gemeinden vorhanden sind. Sollte dort nicht ausreichend Platz sein, wolle man auf die Angebote von Privatpersonen zurückgreifen, die sich bereits mit der Caritas in Verbindung gesetzt haben und Wohnraum für die Flüchtlinge bereitstellen wollen, teilte das Bistum mit.

Der Katholische Schulverband auf den Balearen will zudem seine Schulgebäude zur Verfügung stellen, damit dort die Kinder der Flüchtlinge unterrichtet werden können. Somit solle die Integration der Kinder auf der Insel erleichtert und den Vertriebenen signalisiert werden, dass sie mehr als willkommen sind, heißt es.

In Palma hat sich bereits am vergangenen Freitag (4.9.) ein Bürgernetzwerk für Flüchtlingshilfe gegründet. /sts