Die Ankündigung hat sicherlich auch mit der anlaufenden heißen Wahlkampfphase zu tun - in gut zwei Wochen stehen in Spanien Parlamentswahlen an -, erfreut aufgenommen wird sie dennoch: Mallorca soll ein neues Meeresreservat bekommen. Auf 708 Hektar zwischen Sant Elm und der "Dracheninsel" Dragonera kann dann, wenn es einmal soweit ist, nur noch unter strengen Auflagen getaucht und gefischt werden.

Die Einrichtung der Schutzzone war bereits von der Gemeinde Andratx gefordert worden und wird nun auch von der Landesregierung betrieben. Bis zur endgültigen Entscheidung müssen allerdings auch noch diverse andere Institutionen zustimmen. Sa Dragonera selbst ist bereits seit Jahrzehnten ein Naturpark.

Die Umweltschutzvereinigung Gob beglückwünschte die Landesregierung zu ihrem Vorstoß. Entsprechende Pläne gebe es schon seit 2001. Ebenso wie die Meeresschützer von Oceana fordert der Gob aber gleichzeitig, die Schutzzone auch zum offenen Meer hin auszuweiten. Hierzu ist die Zustimmung der spanischen Zentralregierung erforderlich.

Eine radikale Ausweitung der Meeresreservate gilt als eine der wenigen praktikablen Lösungen, um der dramatischen Überfischung der Weltmeere zu begegnen. Rund um Mallorca haben sich in diversen Schutzzonen sowie im Nationalpark Cabrera die Bestände weitgehend erholt. /ck