Der wegen einem angeblichen Verhältnis zur einer verheirateten Frau in Bedrängnis geratene Bischof von Mallorca, Javier Salinas, bleibt bis auf weiteres im Amt. Auf zwei mehrstündigen Sitzungen der Spitzenangehörigen des katholischen Klerus' auf der Insel sprachen die etwa 40 Teilnehmer dem 67-Jährigen am Freitag (11.12.) nach eingehenden Befragungen ihr Vertrauen aus. Doch letztlich entscheidet der Vatikan, was mit Salinas passiert.

Die angebliche Liaison war vom Ehemann der ehemaligen Mitarbeiterin bei der Diözese, der Nuntiatur in Madrid und sogar im Vatikan angezeigt worden. Eingereicht wurde Material, das von Privatdetektiven zusammengetragen worden war. Dazu gehören auch Fotos und Whatsapp-Nachrichten. Salinas wurde daraufhin nach Rom einbestellt, wo er sich vier Tage lang aufhielt.

Die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" veröffentlichte unterdessen am Samstag (12.12.) weiteres Material zu der Angelegenheit: Aus den von den Privatdetektiven eingereichten Videos und Fotos geht offenbar hervor, dass Salinas die Frau fast jeden Tag und auch abends im Bischofspalast empfangen hatte. Allerdings zeigt kein einziges Bild intime Vorgänge. Es ist unter anderem zu sehen, wie der Kirchenmann der Frau das Portal zu seiner Residenz aufsperrt. Die Frau verließ den Palast regelmäßig zwischen 21.30 und 22 Uhr.

Für Wirbel gesorgt hatte auf der Insel auch die Nachricht, die die Zeitung "Diario de Mallorca" verbreitet hatte, wonach Salinas und seine Sekretärin zum Beweis ihrer Liebe sogar Ringe ausgetauscht hätten. Der Bischof stritt bei seiner öffentlichen Stellungnahme zwar nicht ab, dass er und die Frau einen gleich aussehenden Ring tragen. Dieser gebe sie allerdings nicht als Liebespaar zu erkennen, sondern als Mitglieder der gleichen Gebetsgruppe, sagte Salinas. /it