In Palma hat am Mittwoch (13.1.) vor dem Oberlandesgericht der Balearen ein kurioser Prozess gegen vier falsche Wunderheiler begonnen, die mit diversen spiritistischen Ritualen einem Paar bis zu 300.000 Euro abgeluchst haben sollen.

Den vier Angeklagten wird vorgeworfen, den Opfern, einem Ehepaar, weisgemacht zu haben, dass das Leben ihres fünfjährigen Sohnes von einem "bösen Schatten" bedroht sei. Das Kinder werde am 14. Oktober 2014 sterben - wenn sie nicht etwas dagegen unternähmen. "Heute klingt das natürlich blöd, aber damals machten sie uns weis, dass sie mit den Engeln sprechen können", so der Vater des Jungen gegenüber dem Richter.

Allerdings hatte die Rettung ihren Preis: Die Eltern kratzten ihr ganzes Vermögen zusammen, verschuldeten sich immer mehr und nahmen eine Hypothek auf ihre Wohnung auf. Bis zu 300.000 Euro sollen so geflossen sein, in 229 Banküberweisungen.

Die Staatsanwaltschaft fordert acht Jahre Haft und 290.000 Euro Entschädigung. Die Angeklagten - es handelt sich um spanische Staatangehörige - bestreiten die Vorwürfe. Der Hauptangeklagte unter den angeblichen Wunderheilern befindet sich seit April 2015 in U-Haft und hatte offenbar mit der Mutter des Jungen eine Beziehung. Das Kind erfreut sich indes bester Gesundheit. it/ck