Auf der Plaça d'Espanya in Sóller im Nordwesten von Mallorca haben Arbeiter damit begonnen, das sogenannte Denkmal für die Gefallenen von Symbolen aus der Franco-Zeit zu befreien. Sie schlugen am Montag (18.1.) zunächst ein Wappen ab. In den nächsten Tagen sollen ein steinernes Kreuz und die Inschrift "Caídos por Dios y la Patria" ("Gefallen für Gott und das Vaterland") verschwinden. Umrahmt ist das 1940 nach dem Spanischen Bürgerkrieg (1936 - 1939) eingeweihte Monument von einem Adler.

Mit der Maßnahme wird ein Beschluss des Gemeinderats von Sóller umgesetzt, in dem linke Parteien die Mehrheit haben. Vor allem die Entscheidung, auch das Kreuz zu entfernen, war bei der konservativen oppositionellen Volkspartei PP auf Protest gestoßen. Auch die Denkmalschutzvereinigung Arca hatte für den Erhalt des Kreuzes plädiert.

In Palma soll das während der Franco-Diktatur errichtete Denkmal im Park sa Feixina, das an den Untergang der "Baleares" erinnert, im Frühjahr fallen.

Nach dem Ende der Franco-Diktatur im Jahr 1975 ging man in Spanien anders als in Ländern wie Deutschland oder Italien eher geschmeidig mit der diktatorischen Vergangenheitheit um: Noch Jahrzehnte danach gab es in vielen Städten Franco-Straßen, und nahe Madrid befindet sich noch immer die mit einem riesigen Kreuz versehene Gedenkanlage "Valle de los Caídos". /it