Historischer Nachweis der Gravitationswellen: Beim Einläuten einer neuen Ära in der Astronomie hat auch die Balearen-Universität (UIB) ihren Beitrag geleistet. So gehört der Österreicher Sasha Husa, der auf Mallorca forscht, zu den Hunderten Wissenschaftlern in über 40 Instituten weltweit, die am Ligo (Laser-Interferometer-Gravitationswellen-Observatorium) beteiligt sind. Die Gruppe "Gravitation und Relativität" an der UIB war als einzige in Spanien an dem Nachweis beteiligt.

Dabei haben die Weltraumforscher erstmals die von Albert Einstein vor 100 Jahren vorhergesagten Gravitationswellen direkt nachgewiesen. Die Astrophysiker präsentierten ihre nobelpreisverdächtige Entdeckung am Donnerstag (11.2.) in Washington. Die Bedeutung der Entdeckung erklärte die menorquinische Forscherin Alicia Sintes, die zusammen mit Husa die Forschungsgruppe leitet, auf einer Pressekonferenz in der Balearen-Universität.

Die Wellen entstehen insbesondere, wenn große Objekte beschleunigt werden, zum Beispiel bei der Explosion eines Sterns am Ende seines Lebens. Sie stauchen und strecken den Raum. Die Gravitationswellen breiten sich in alle Richtungen aus und verbiegen den Raum, ähnlich wie ein ins Wasser geworfener Stein die Oberfläche.

Gravitationswellen gehören zu den spektakulären Vorhersagen von Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Jeder beschleunigte Körper - auch ein an der Ampel startender Autofahrer - sendet demnach Gravitationswellen aus. Sie sind umso stärker, je mehr Masse der Körper hat. Jedoch sind sie in der Regel so winzig, dass Einstein selbst nicht daran glaubte, dass man sie je messen könnte. Seit über 50 Jahren suchen Physiker einen direkten Beweis. Alle vermeintlichen Erfolgsmeldungen entpuppten sich bisher als nicht haltbar. /ff/Agenturen