Die mehrfach wegen Korruption verurteilte frühere Präsidentin des Inselrats auf Mallorca, Maria Antònia Munar, hat am Montag (22.2.) vor Gericht erstmals ein Geständnis abgelegt. Munar räumte die Delikte des Amtsmissbrauchs und der Veruntreuung öffentlicher Gelder ein. Im Gegenzug erhält sie Strafmilderung und kommt so mit einer Haftstrafe von neun Monaten statt der geforderten acht Jahre davon, die zudem in eine Geldstrafe umgewandelt werden kann.

In dem Korruptionsskandal "Voltor" geht es um öffentliche Gelder in Höhe von 436.000 Euro, die eine Körperschaft des Inselrats erhalten sollte, aber laut Staatsanwaltschaft für die Gehälter der zwischenzeitlich aufgelösten Regionalpartei Unió Mallorquina verwendet wurden. Diese hatten für die Partei im Vorfeld des Urnengangs von 2007 Wahlkampf betrieben.

Neben Munar mussten sich in dem Fall weitere frühere Spitzenpolitiker der Unió Mallorquina verantworten. Auch deren Anwälte haben Deals mit der Staatsanwaltschaft abgeschlossen, so dass die Haft- in Geldstrafen umgewandelt werden. Zudem wurden sieben der insgesamt 18 Anklagen fallengelassen.

Sowohl Munar also auch der frühere Vize im Inselrat, Miquel Nadal, und der frühere Tourismusminister Francesc Buils wurden direkt vom Gefängnis, wo sie Haftstrafen wegen vorheriger Urteile absitzen, zur Verhandlung gefahren. /ff