Die Gemeinde Calvià im Südwesten von Mallorca verpflichtet sich, möglichst viele der rund 20 geschlossenen Küstenzugänge in der Großgemeinde zu überprüfen, zu sichern und wieder für Spaziergänger und Strandbesucher zu öffnen. Das hat der Gemeinderat Ende vergangener Woche einstimmig beschlossen. Die Ratsmitglieder unterstützten bei der Abstimmung eine Initiative der Linksgruppierung Esquerra Oberta Calvià (EO).

In Spanien ist gesetzlich festgeschrieben, dass es keinen Privatbesitz direkt am Meer geben darf und die Küste frei zugänglich sein muss. Im Fall der geschlossenen Zugänge an der Küste von Calvià handelt es sich teilweise um Wege über steile Steintreppen hinunter zur Küste. Ein solcher Zugang befindet sich zum Beispiel am Aussichtspunkt Mirador de las Illes Malgrats. Die dortige Treppe, die nach einem tödlichen Unfall in den 90er Jahren gesperrt worden war, ist heute stark beschädigt.

Im Fall der kleinen Bucht Calita de El Toro wurde der Weg nach einem Felsabgang 2013 verriegelt. An der Küste von Torrenova dagegen haben Anwohner Zugänge zum Teil mit Metalltüren gesichert. In Costa de la Calma blockiert die Mauer einer Aussichtsplattform den Weg zu den Felsen. Auch bei Punta Negra und Penyes Rotges sind die Zugänge zum Meer versperrt.

Die Gemeindeverwaltung sei unter der konservativen Vorgängerregierung jahrelang untätig geblieben und habe in einigen Fällen zugelassen, dass ehemals öffentliche Zugänge widerrechtlich von Privatleuten unter Beschlag genommen worden seien, kritisierte der Sprecher von Esquerra Oberta Calvià, Rafel Sedano. Nach dem Beschluss des Gemeinderats soll nun ein Maßnahmenkatalog erstellt werden, um Wege instandzusetzen und freizuräumen. Anschließend sollen sie auch in den Flächennutzungsplan (PGOU) integriert werden, den das Rathaus in dieser Legislatur überarbeitet. /tg