Die Guardia Civil hat am Donnerstag (3.3.) den Leiter einer bekannten britischen Privatschule auf Mallorca festgenommen. Er wird des sexuellen Missbrauchs an einer offenbar ehemaligen Mitarbeiterin der Schule verdächtigt.

Es liegen bislang keine konkreten Hinweise für Missbrauchsfälle gegenüber weiteren Kollegen oder Schülerinnen der Privatschule vor. Der Schulleiter wandte sich in einem persönlichen Schreiben an die Schüler und Lehrer der Schule und bat darum, Ruhe zu bewahren und keine voreiligen Schlüsse zu ziehen.

Die Eltern der bekannten Privatschule waren überrascht, als sie am Donnerstag die Beamten der Guardia Civil vor und in der Schule sahen. Noch größer war der Schreck, als sie erfuhren, dass der Schulleiter festgenommen worden war, um von der Polizei verhört zu werden. Die Guardia Civil durchsuchte Teile der Schule nach Beweismaterial.

Medienberichten zufolge beziehen sich die Vorwürfe der Angestellten auf Vorfälle, die länger zurückliegen. Die Guardia Civil wird in den kommenden Tagen weitere Zeugen unter den Mitarbeitern der Schule befragen, um herauszufinden, ob es sich bei dem mutmaßlichen Missbrauch um einen Einzelfall handelte oder ob womöglich doch noch andere Kollegen oder Kinder Opfer oder Zeuge von sexuellem Missbrauch oder Misshandlung wurden.

Der Schulleiter wandte sich nach der Festnahme in einem persönlichen Schreiben an die Mitarbeiter, Eltern und Schüler des Zentrums. Angesichts der "schwerwiegenden Vorfälle" schrieb er wörtlich: "Ich bin des schlimmsten und scheußlichsten aller Delikte verdächtigt worden." Er werde mit der Justiz kooperieren, zumal er als Erster daran Interesse habe, die Vorwürfe aufzuklären, damit seine "Ehre nicht beschmutzt" wird. Erst das Richterurteil werde die Dinge klarstellen. "Ich weiß, dass diese Situation für Sie alle sehr schwierig ist, und ich bitte darum, dass Sie keine voreiligen Schlüsse ziehen. Ich bitte Sie nur darum, dass Sie jetzt und in Zukunft in diese Schule vertrauen." /tg