Im Skandal um mutmaßliche sexuelle Belästigungen durch den am Donnerstag (3.3.) festgenommenen Direktor einer renommierten britischen Privatschule auf Mallorca werden immer mehr Einzelheiten bekannt. Der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" zufolge sagten in den vergangenen Tagen vier teilweise ehemalige Angestellte der Schule in Calvià aus, vom Leiter sexuell belästigt worden zu sein. Eine der ehemaligen Lehrerinnen behauptete demnach, der 72-jährige Schuldirektor habe von ihr einen Kuss auf den Mund gefordert, um ihre Festanstellung zu feiern. Andere berichteten darüber, sie seien gebeten worden, sich auf den Schoß des Schulleiters zu setzen.

Diese Aussagen kommen zu den heftigen Vorwürfen der Tochter des Leiters, die bis zum vergangenen Jahr Lehrerin an der Schule war. Ihre Anzeige gegen den Vater, als Kind sexuell misshandelt worden zu sein, hatte zu den Ermittlungen und schließlich am Donnerstag zur Festnahme des Schuldirektors geführt.

Der Beschuldigte wurde indes am Samstagnachmittag freigelassen, muss sich jedoch wöchentlich bei Gericht melden. Der 72-Jährige wies die Vorwürfe zurück und wandte sich in einem Brief an die Eltern, Mitarbeiter und Schüler des Zentrums. Er bat darum, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen und den Ausgang der Untersuchungen abzuwarten. /tg